Mit dem Kajak zum selbstleuchtenden Plankton (Bioluminescence Tour) » Mit dem Kajak zum selbstleuchtenden Plankton (Bioluminescence Tour)

Mit dem Kajak zum selbstleuchtenden Plankton (Bioluminescence Tour)

0

Mit dem Kajak zum selbstleuchtenden Plankton (Bioluminescence Tour)

In Teil eins unseres Berichtes habt Ihr gelesen, was Euch der Traumstrand am Pigeon Point zu bieten hat. Lest im zweiten Teil, wie wir uns mit dem Kajak auf den Weg zu selbstleuchtendem Plankton gemacht haben – eine sogenannte “Bioluminescence Tour”.

Tobago ist ein Paradies für Wind- und Kite-Surfer

Hier erwartet uns eine ungewohnte Welt. Wind- und Kite-Surfer packen ihr Equipment zusammen und fachsimpeln bei einem Bier über einen gelungenen Tag. Zugegeben: Wir haben keine Erfahrung mit diesen Sportarten und den Reiz, es selbst auszuprobieren, haben wir bisher noch nicht verspürt. Aber die Begeisterung in den Gesichtern, die mit Sunblockern in ein mattes Weiß gelegt sind, ist ansteckend. Den Übergang vom leicht bewölkten Morgen in den sehr sonnigen Mittag verdanken wir einem Wind, der offenbar nicht nur uns Sonnenanbeter glücklich gemacht hat. Die Kite-Surfer hat es ordentlich in die Höhe getrieben, während die Windsurfer mit ordentlicher Geschwindigkeit auf dem Wasser unterwegs waren.

Ausklang eines erfolgreichen Tages für die Wassersportler

Entspannt sitzen die Wassersportler bei kaltem Bier zusammen und blicken auf den Tag zurück, wir hingegen haben den sportlichen Teil noch vor uns. Am Eingang der Halle werden wir freundlich in Empfang genommen und können unsere Teilnahme bestätigen. Prima – die Anmeldung über das Internet hat gut geklappt. Die Bezahlung der Tour erfolgt vor Ort in Bar entweder in TT$ oder USD$ – Kartenzahlung ist nicht möglich.

Mit dem Kajak dem leuchtende Plankton auf der Spur

Es besteht die Wahl zwischen der Fahrt per Kajak oder Stand Up Paddle Board (SUP). Wir haben uns für das Kajak entschieden, da wir den Ausflug gerne gemeinsam machen möchten und bisher relativ wenig Erfahrung auf dem Stand Up Paddle Board (SUP) haben.

Unsere Gruppe wird immer größer, bis schließlich auch Douane, unser Guide für den Abend, dazustößt. Douane ist gebürtiger Trinidadian und verkörpert das Klischee eines Wassersportlers: Sehr freundlich und smart, durchtrainiert und braun gebrannt.

Frei Wahl zwischen SUP-Board und Kajak

(C) PixabayNach der Begrüßung bekommen wir einen kurzen Einblick in den Ablauf des Abends und unserer “Bioluminescence Tour”. Nach Ausgabe der Paddel geht es dann zum Strand, an dem die Kajaks bereit liegen. Duane und ein weiterer Gast haben sich für ein SUP Board entschieden und tragen es aus der Halle zum Strand.

An den kleinen Booten angekommen gibt es eine kleine Einweisung, insbesondere für die beste Paddel-Technik und das Tragen des Bootes. Schließlich muss das Kajak nicht nur vom Strand ins Wasser getragen werden, sondern bei No Man´s Land auch über die kleine Sandbank in die Bon Accord Lagune getragen werden.

In der Dunkelheit geht es dem Ziel entgegen

Gut vorbereitet bringen wir die Boote nun ins Wasser uns setzen uns in das gelben Kunststoff-Kanu. Es ist die erste Fahrt für uns, es dauert also ein kleines bisschen, bis schließlich unsere Paddel-Schläge (halbwegs) synchron sind und wir zügig vorwärts kommen. Über der Karibik ist die Sonne zwischenzeitlich untergegangen, so dass es auf dem Wasser fast vollkommen dunkel ist. Mit abnehmender Sicht steigt die Wahrnehmung von Geräuschen deutlich an. Das Eindringen der Paddel ins Wasser, kreischende Vögel in der Ferne und das Plätschern des Meeres an unserem Kajak werden plötzlich gut hörbar. Unser erstes Ziel, die Sandbank an der Landzungen bei No Man´s Land, sehen wir in Umrissen vor uns – noch ist etwas sportlicher Einsatz gefordert, um das Boot übersetzen zu können! Duane hat von seinem SUP-Board immer einen Blick auf die Gruppe und bremst die vorderen Boote ein, wenn die Abstände zu groß werden. Durch das gemütliche Tempo besteht dazu kaum Notwendigkeit, die Tour ist somit auch unbedingt für weniger sportliche Personen geeignet.

Naturschauspiel im Schein der Taschenlampe

An der Sandbank angekommen steigen wir aus dem Kajak aus und ziehen es kurz aus dem Wasser. Während wir die Beine etwas lockern führt Duane uns in das Nachtleben auf bzw. in der Karibik ein. Er richtet seine Taschenlampe auf Kniehöhe über das Wasser uns schaltet das Licht ein. Wahnsinn, was uns jetzt erwartet! In der Dunkelheit wirkte es, als seien wir allein. Plötzlich zeigt sich, dass tausende „fliegende Fische“ über das Wasser schweben und dabei von einer riesigen Menge Vögeln gejagt werden. Ein quirliges Treiben, das seines Gleichen sucht! Die Strecken der „fliegenden Fische“ in der Luft sind erstaunlich lang. Flink navigieren sie mit einer Flosse die Richtung auf der Jagd nach kleinen Fischen, die wiederum ihre Beute sind. Ein beeindruckendes Bild, wie der Teil einer Nahrungskette in Sekundenschnelle funktioniert.

Plötzliches Leuchten in der Nacht

Wir packen unser Kajak nun vorne und hinten, um es in das ruhige Wasser der Bon Accord Lagune zu setzen. Hier animiert uns Duane dazu, den ersten Kontakt mit dem leuchtenden Plankton zu suchen. Noch sehen wir nichts. Die Lagune liegt stockfinster vor uns, die Umrisse der Küste sind nicht einmal im Ansatz zu erkennen. Ist es zu dunkel, der Mondschein zu schwach?

Duane wischt mit einer Hand durch das Wasser und wühlt es damit etwas auf. Tatsächlich – es leuchtet wie mit Millionen Glühwürmchen besetzt!

Das Leuchten ist eine freundliche Warnung

Duane erklärt, dass das Plankton auf Berührung reagiert, daher ist das ruhige Wasser völlig unscheinbar und dunkel. Man vermutet, dass es sich bei der Leuchtfunktion um ein Territorialverhalten des Planktons geht und er damit signalisiert: „Hey, hier ist mein Revier – geh weg!“. Gespannt probieren wir es nun selbst. Schnell wird das Wasser mit Händen, Beinen, Paddeln u.s.w. aufgewühlt, um das Spektakel zu sehen. Unglaublich, wie sich das Plankton leuchtend z.B. auf die Haut legt, so dass die Umrisse von Hand, Bein und Co. beleuchtet und gut sichtbar werden.

Pelikane übernachten in der Bon Accord Lagune

Noch sind wir allerdings nicht am Ziel. Alle Gruppenmitglieder steigen in ihr Kajak bzw. auf das SUP-Board und weiter geht es in die Bon Accord Lagune. Gegen den Uhrzeigersinn fahren wir langsam sehr dicht an der Küste entlang. Hohe Bäume und Mangroven verleihen der Natur in der schimmernden Dunkelheit einen fast unheimlichen Charakter. Auch hier schaltet Duane kurz seine Taschenlampe an und leuchtet in die Wipfel der beeindruckenden Bäume. In der Stille sitzen unzählige Pelikane und andere Vögel, um hier die Nacht zu verbringen! Wir kennen die Bon Accord Lagune recht gut von unseren Ausflügen mit Alibaba Tours – doch am Tag ist von den Pelikanen an Land nichts zu sehen und die Baumkronen sind verwaist.

Mangroven sind die perfekte Umgebung für leuchtendes Plankton

Am Übergang zum Land ragen die urig verwachsene Wurzeln der Mangroven in das Wasser. Hier soll die Konzentration des leuchtenden Planktons am dichtesten sein. Die Versuchung ist groß, es direkt zu testen. Tatsächlich – es leuchtet noch einmal deutlich intensiver! Etwas überraschend macht Duane ein Angebot, das die meisten Mitglieder unserer Gruppe annehmen.

Zeit für eine Erfrischung!

Das Wasser ist recht flach, gefährliche Tiere gibt es weder an Land, noch im Wasser – wer mag, kann also in die Lagune springen! Nach und nach rutschen die Ausflügler von ihren Kajak und SUP in das warme Wasser und sorgen für ein beeindruckendes Farbspiel. Mit jeder Bewegung wird Plankton aufgewirbelt und beginnt zu leuchten – ein unglaubliches Bild. Selbstverständlich kann jeder, der nicht ins Wasser gehen möchte, im Boot sitzen bleiben und von dort das Plankton zum Leuchten bringen.

Entspannte Rückfahrt dank Strömung und Wind

Mit dem Stand Up Paddle und Kajak zum selbstleuchtenden Plankton in der Bon Accord Lagune auf Tobago in trinidad und Tobago in der Karibik. Toller Ausflug von Pigeon Point mit Radical Sports. Kein Surfen, Kiten oder Segeln, nur SUP und Kajak zur Bioluminescence Tour.
Gruppenfoto zum Ende der Bioluminescence Tour

Nachdem alle Kajak und SUP wieder startklar sind geht es auf die letzten Meter im Halbkreis der Lagune und zur Sandbank vor No Man´s Land. Nach dem Übersetzen fixieren wir das Licht an der Küste, um am gewünschten Ziel anzukommen. Die Rückfahrt ist etwas schneller und dabei entspannter, da Strömung und Wind einen Teil der Arbeit abnehmen.

Sportlicher Abschluss eines erholsamen Tages

An Land angekommen erfahren wir, dass wir immerhin fast 6 Kilometer auf dem Wasser verbracht haben. Gar nicht schlecht für den Anfang, oder? Uns hat es jedenfalls Spaß gemacht und die körperliche Anstrengung hat sich in einem sehr angenehmen Rahmen gehalten. Auch am die beiden Tage nach der Tour war von Muskelkater nichts zu spüren. Den Ausflug können wir also bedenkenlos auch Anfängern und weniger sportlichen Menschen empfehlen.

Nachdem wir die Kajaks sicher am Strand positioniert haben bringen wir noch die Paddel zurück in die Halle und positionieren uns für ein Gruppenfoto. Am Parkplatz nebenan wartet nun schon unser Taxifahrer, so dass dieser wunderschöne Tag am Pigeon Point und der Bon Accord Lagune endgültig zu Ende ist. Wir kommen bestimmt wieder!

 

Leave A Reply